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TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 06-07-08/2012
— www.TELE-satellite.com
er bei 81 Grad nördlicher Breite zu Null
wird. Der maximale Empfangsbereich ist
am Äquator mit 81 Grad gegeben. Dies
gilt natürlich nur für jene Satelliten, die
sich auf der geostationären Bahn bewe-
gen.
Der Winkel ω ist von der Südrichtung
nach Osten und Westen errechnet. Um
die maximalen Satellitenpositionen
(Azimut) zu finden, ist folgende Formel
zu benützen:
Nach Osten: λ + ω (Für die geografi-
sche Länge λ des Aufstellungsortes der
Antenne ist das richtige Vorzeichen zu
beachten.
Für alle Nach Westen: λ - ω Positionen
östlich vom Null-Meridian ist λ positiv)
Polarisation
In der Abbildung 4b wurde schon
dargestellt, dass sich die Elevation bei
der Drehung der Antenne automatisch
ändert. Dies bedeutet aber gleichzeitig,
dass sich ihr Verhältnis zu den Satelliten
bei der Drehung nicht ändert und damit
die Polarisationsebenen für alle Satel-
liten gleich sind und nicht verändert
werden müssen. Trotzdem sind Receiver
mit eingebauter Motorsteuerung meist
mit einer Vorrichtung ausgestattet, um
ev. „Schieflagen“ von Satelliten ausglei-
chen zu können.
Dies erfolgt in einem LNB mit einge-
bautem Polarisator entweder durch eine
stromdurchflossene Spule oder eine
impulsgesteuerte Zunge. Es ist dann eine
eigene Leitung zur Antenne notwendig.
Durch die immer exaktere Steuerung
der Satelliten sind solche Massnahmen
meist überflüssig.
Parabol-
Offsetantennen
In der Abbildung 9 sind die Grund-
formen der Antennen für Wellenlängen
von einigen Zentimetern (ca, 10 GHz)
gegenübergestellt. In der professionel-
len Technik werden nur Parabolanten-
nen mit einem zentralen Empfangsgerät
(LNB) verwendet, während sich im priva-
ten Bereich bis zu einer Antennengrösse
von ca. 1,2 Meter die in der Abbildung
9a gezeigte Offset-Antenne wegen der
senkrechteren Lage des Schirms durch-
gesetzt hat. Sie ist damit gegen Witte-
rungseinflüsse wie Wasser und Schnee
unempfindlicher.
Abb. 9
Die Motorsteuerung
Die klassische Steuerung für die Dreh-
bewegung der Antenne erfolgt durch
einen „Stabmotor“ (Aktuator). Dieser
besteht aus einer Spindel, die durch
einen Gleichstrommotor in der Länge
verändert wird. Dieser Motor wird ein-
heitlich mit 36 Volt betrieben und durch
Polumschaltung in der Richtung verän-
dert. Für die genaue Positionierung ist
im Motor eine Photozelle installiert, die
durch eine gelochte Scheibe die Impulse
für die Positionierung liefert.
Zu Beginn musste ein eigenes Steu-
ergerät diese Aufgaben erfüllen, doch
bald kamen immer mehr Receiver auf
den Markt, die alle für die Steuerung und
Anzeige notwendigen Aufgaben einge-
baut hatten.
Das Netzgerät für die 36 Volt liefert
einen Strom meist über 2 Ampere, die
Motore benötigten in der Regel weniger
als 1 A. Diese Geräte werden aber leider
immer seltener und vielfach durch H-H-
Motore ersetzt.
Vorteil: Robuste Ausführung, kaum
Reparaturen. Auch für grössere Anten-
nen geeignet
Nachteil: Eigene Leitung (5-polig) zur
Antenne. (+ und -36 Volt, Masse, +5 V
für Elektronik, Zähl-Impulsleitung)
DiSEqC
Dadurch, dass immer mehr Steuer-
aufgaben zu u.U. mehreren Antennen
oder LNBs benötigt wurden, konnten
viele Aufgaben durch eine intelligente
Impulssteuerung über das Antennenka-
bel gelöst werden. Es lag also auch nahe,
die Motorsteuerung über dieses Kabel
durchzuführen
(DiSEqC). Als Spannung für den Motor
bot sich die Steuerspannung von 13 bzw.
18 Volt an, die für die Bereichsumschal-
tung schon vorhanden ist. Den benö-
tigten Motorstrom von ca. 0,2 bis 0,3 A
können für derartige Zwecke geeignete
Receiver ohne weiteres aufbringen.
Vorteil: Keine eigene Leitung zur
Antenne, sondern über das Antennen-
kabel mit DiSEqC-Steuerung. Bei einer
Reparatur bleibt noch zumindest der
Empfang von z.B. Astra.
Nachteil: Da die Motorspannung einmal
13 Volt und dann je nach Bereich wieder
18 Volt sein kann, ist die Geschwindigkeit
und Stärke der Drehbewegung unter-
schiedlich. Kleinere Spiegel.
H-H
Seit einiger Zeit tauchen von immer
mehr Firmen sogenannte H-H-Motor-
steuerungen auf, die aber nicht in die
Rubrik Polarmount-Antennen gehören,
da sie der kreisförmigen Aufreihung
der Satelliten über dem Horizont nach
der Abbildung 4a folgen. Die Steuerung
erfolgt durch das Antennenkabel. Auf
Grund ihrer Funktion muss die Antenne
mit dieser Motorsteuerung mechanisch
verbunden sein. Dies bedeutet aber, dass
bei einer Reparatur dieser Steuerung die
Antenne abgebaut werden muss.
Vorteil: Verhältnismässig einfache
Montage, da nur die geogr. Breite und
Südrichtung einzustellen ist.
Nachteil: Bei einer Reparatur steht
keine Empfangsanlage mehr zur Verfü-
gung. Kleine Spiegel.
Ein praktisches
Beispiel
Für ein praktisches Beispiel wurde
München gewählt. Als Erstes werden die
dafür notwendigen Daten für den Auf-
stellungsort eingeholt und sämtliche ev.
notwendigen Berechnungen durchge-
führt:
Geografische Länge:
λ = 12,1 Grad Ost
Geografische Breite:
φ = 48,1 Grad Nord
Prüfung des Empfangsbereiches:
Dies bedeutet, dass prinzipiell nach
Osten λ + ω = 12 +77 = 89 Grad und
nach Westen λ - ω = 12 – 77 = -65 Grad
Satelliten empfangbar sind, Azimut +89
bis -65 Grad. In der Praxis werden jedoch
vermutlich nur die Satelliten zwischen