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1 -12/2012 —
TELE-satellite International —
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muss. Manchmal muss man die gesam-
te Antenne mit Motor nach links oder
rechts drehen, in anderen Fällen muss
die Elevation des Motors korrigiert wer-
den. Da nach jeder Feinjustierung der
gesamte Bogen neu abgefahren werden
muss, damit man sieht ob der Empfang
sich auf allen Satellitenpositionen ver-
bessert oder verschlechtert hat, nimmt
diese Einstellung viel Zeit in Anspruch.
Und wenn man endlich Antenne und
Motor perfekt eingestellt hat und alle
Satellitenpositionen bestens empfängt,
kann man sich relativ sicher sein, dass
diese Justierung nach einigen Stürmen
erneut erfolgen muss.
Und hier kam mir schon seit länge-
rem eine Idee, die ich nun endlich um-
gesetzt habe. Was wäre, wenn man
statt einem Motor zwei nehmen wür-
de? Und zwar um 90 Grad versetzt, so
dass der zweite Motor den ersten, samt
Antenne, nach oben und unten drehen
würde. Dann wäre eine Feinjustierung
gar nicht mehr notwendig, denn man
könnte ja für jeden Satelliten die An-
tenne nach oben oder nach unten nach-
justieren.
Genau dies habe ich für diesen Work-
shop umgesetzt. Zuerst habe ich mir
daher zwei Motek SG2100A Motoren
besorgt. Diese Motoren haben sich als
extrem gute Motoren bewährt: günstig,
qualitativ hochwertig und mit einer lan-
gen Lebensdauer. Meine Hauptantenne
wird schon seit 5 Jahren mit so einem
Motor betrieben und es gab nie Prob-
leme.
Meine erste Sorge war, dass ich extra
Adapter kaufen oder gar anfertigen las-
sen müsste, um die Motoren versetzt
aneinander zu befestigen. Noch am
Schreibtisch habe ich es sofort probiert
und siehe da: es ist in der Tat möglich,
wie auf den Bildern zu erkennen ist, ei-
nen Motor 90 Grad gedreht an den an-
deren zu befestigen und dies ohne wei-
teres Zubehör! Dem Experiment stand
also aus mechanischer Sicht nichts
mehr im Wege.
Für den Test nahm ich meine Test-
antenne, eine 60cm Offset-Antenne,
die normalerweise an einem bewegli-
chen Standfuß montiert ist. Der Motek
SG2100A kann jedoch Antennen bis
zu 120cm ansteuern. In diesem Fall
empfehle ich aber keine Low-Cost An-
tennen aus Stahl zu verwenden. Diese
sind einfach zu schwer. Stattdessen
sollte man eine Markenantenne aus
Aluminium verwenden. Die beiden Mo-
toren wurden an den Mast des Stand-
fuß montiert und schließlich die An-
tenne an den Motor 1, der für die Ost/
West-Drehung verantwortlich ist. Mo-
tor 2 dient folglich der Bewegung nach
oben und unten.
Die elektrische Schaltung muss-
te auch noch überlegt werden, doch
schnell war klar, dass ich einfach nur ei-
nen DiSEqC-2/1 Schalter und ein Twin-
LNB brauchen würde und natürlich die
notwendigen LNB-Kabel.
Mit dem DiSEqC-2/1 Schalter soll der
Receiver zwischen Motor 1 und Motor
2
schalten. Damit man unabhängig von
der DiSEqC-Einstellung weiterhin das
Sat-Signal empfängt, wird ein Twin-
LNB benötigt, dessen beiden Ausgän-
ge jeweils zum Eingang der beiden
Motoren angeschlossen werden. Auch
hier gilt: bei dem kleinen Preisunter-
schied zwischen den LNBs, sollte man
auf jeden Fall qualitativ hochwertige
Twin-LNBs benutzen. Informieren Sie
sich besonders über den Stromver-
brauch (denn der fertige Aufbau wird
den Tuner mit Schalter, Motor und LNB
belasten) und die Empfangsleistung
sollte auch stimmen. In meinem Test
war es übrigens interessant festzu-
stellen, dass beide Ausgänge meines
Twin-LNBs unterschiedliche Signalqua-
lität ausgeben. Der „bessere“ Ausgang
sollte daher an Motor 1 angeschlossen
werden. Es ergibt sich also eine Schal-
tung wie in Bild 2.
Aufgrund steigender Neugier habe ich
nach dem Aufbau sofort ein Messgerät
angeschlossen und mit diesem sowohl
den DiSEqC-2/1 Schalter als auch die
beiden Motoren gesteuert. Noch be-
vor ich die oben beschriebene grobe
Ausrichtung nach Anleitung des Motek
Motors durchgeführt habe, konnte ich
Bild 1: Auf der Website
bietet der
Motorenhersteller Moteck einen einfach zu bedienenden
Calculator an, der nach Eingabe der Breiten- und Längengrade
des eigenen Standortes sowie der Orbitposition des gewünschten
Satelliten die Deklination zur Motorenjustage ausgibt.
Bild 2: Prinzipschaltbild der Drehanlage mit 2 Motoren. Ein
Ausgang des Twin-LNBs wird an Motor 1 angeschlossen, der
andere Ausgang an Motor 2. Zwischen beiden Motoren wird über
einen DiSEqC 2/1 Schalter gewechselt.