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02-03/2012 —
TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
äußert hell und klar, so dass
es im Freien selbst an einem
sehr sonnigen Tag gut abge-
lesen werden kann. Auch an
einen Lautsprecher mit aus-
reichend Volumen hat der
Hersteller gedacht.
Das Digipro C Max Profes-
sional kann entweder mit
einem vorprogrammierten
Kanalbandplan verwendet
werden oder man verlässt
sich auf einen Blindscan
der gesamten Empfangs-
bandbreite. Allerdings ist zu
beachten, dass jene Mühe,
die in die Erstellung eines
grundlegenden Kanalband-
plans gesteckt wird, sich
später in Form von deutlich
schnelleren Messungen viel-
fach bezahlt macht.
Um einen Bandplan zu er-
stellen wird das Menü des
Messgerät aufgerufen und
dort der Eintrag „Edit Chan-
nel Item“ gewählt. Hier gibt
man nun den Namen des
gewünschten Kanals (die
meisten Anwender werden
wohl Standardkanalbezeich-
nungen wie z.B. S02, S28,
K32) verwenden), die Art
des Bandes (analog oder di-
gital) sowie eine Reihe von
Parametern wie z.B. Fre-
quenz, Modulation, Symbol-
rate oder Bandbreite an.
Selbstverständlich gibt es
unterschiedliche Parameter
für analoge und digitale Ka-
näle und so wird nun Kanal
für Kanal eingegeben und
im Speicher des Messgeräts
abgelegt. Diese Liste an Ka-
nälen, die im Netzwerk ei-
nes Anbieters vorhanden
sind, wird schlussendlich
als Bandplan bezeichnet.
Sobald der Bandplan kor-
rekt erstellt und eingegeben
wurde, kann das Menü mit
der automatischen Messung
aufgerufen werden. So-
gleich beginnt das Digipro
C Max mit dem Einlesen der
Frequenzen, eine nach der
anderen.
Selbstverständlich ist es
aber auch möglich, ein völ-
lig unbekanntes Netzwerk
zu scannen. In diesem Fall
macht das SatCatcher Mess-
gerät etwas sehr cleveres:
Es erkennt automatisch alle
analogen Kanäle sowie die
QAM Modi und Symbolra-
ten der DVB-C Frequenzen.
Bei Analogfrequenzen zeigt
es die Audio- und Videofre-
quenz zusammen mit deren
Signalpegel und S/N Verhält-
nis, während die Messergeb-
nisanzeige eines digitalen
Signals natürlich komplexer
ausfällt. Nicht nur werden
Signalfrequenz, QAM, Sym-
bolrate, Signalstärke, Modu-
lation Error Ratio (MER) und
Carrier to Noise Wert (C/N)
angezeigt, sondern auch
eine grafische Aufbereitung
der Werte – das Konstellati-
onsdiagramm. Diese ist per-
fekt geeignet, um die Sig-
nalqualität optisch auf einen
Blick beurteilen zu können.
Je dichter die Konzentration
der grünen Punkte im Zen-
trum der Quadrate, desto
weniger verrauscht ist das
Signal. Natürlich ist so eine
optische Beurteilung eher
subjektiv und nicht beson-
ders genau, deshalb werden
auch Zahlenwerte zu MER
und C/N dargestellt, die der
Qualität des Eingangssignals
entsprechen.
Außerdem bietet das Di-
gipro C Max eine Spektru-
manzeige. Sie glänzt durch
deutliche Anzeige des Fre-
quenzbandes mit variabler
Darstellung von Bandbreite
und Amplitude. Folgende
Bandbreiten sind einstell-
bar: Full, 500, 200, 100,
50, 32 ,16 und 8 MHz. Die
maximale Amplitude kann
zwischen 60 und 120 dbµV
in 10 dbµV Schritten fest-
gelegt werden. Generell
erzeugt das Messgerät ein
sehr gut und deutlich lesba-
res Spektralbild und es dau-
ert nicht lange, die gesamte
Bandbreite einzulesen.
Selbst das optisch schöns-
te Messgerät, und das Digi-
pro C Max sieht wirklich gut
aus, wäre sein Geld nicht
wert, würde es ungenaue
Messergebnisse
liefern.
Deshalb haben wir die mit
ihm ermittelten Werte mit
denen eines anderen high-
end Profi-Messgeräts vergli-
chen. Dabei hat es uns sehr
gefreut feststellen zu kön-
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nen, dass die Messergebnis-
se perfekt übereinstimmen.
Die Details dazu finden Sie
in Tabelle 1 und Tabelle 2.
Sowohl für analoge als
auch digitale Signale waren
die Pegelmessungen prak-
tisch identisch und auch die
MER Werte stimmten na-
hezu überein. Die einzigen
Unterschiede zeigten sich
bei der S/N Messung, was
jedoch bei unterschiedli-
chen Messgeräteherstel-
lern durchaus normal ist.
Der technische Hintergrund
hierfür liegt darin, dass die
S/N Messung von der ge-
nauen Frequenz abhängt,
die ein Messgerät als Refe-
renzwert für das Rauschen
annimmt. Daher können S/N
und C/N Werte nur zwischen
Messgeräten
desselben
Typs, aber nicht hersteller-
oder produktübergreifend
verglichen werden.
Ein viel zuverlässigerer
Parameter für die Signal-
qualität ist die MER, sie
kann mit unterschiedlichs-
ten Messgeräten ermittelt
werden und es können im-
mer dieselben Resultate
erwartet werden. Unsere
generelle Zusammenfas-
sung: Das Digipro C Max ist
ein sehr präzises Messgerät,
auf dessen Mess-ergebnisse
man sich im Bereich MER
und Signalpegel absolut
verlassen kann.
Ein besonderes Highlight
ist noch ein zusätzliches
Features des neuen SatCat-
cher Messgeräts: Das Digi-
pro C-Max kann nicht nur
Signalpegel und Parameter
messen, sondern auch digi-
tales Audio und Video eines
Kanals wiedergeben. Hat es
erstmal ein Signal gefun-
den, so liest es die NIT des
Transportstreams aus und
stellt die gefundenen TV-
und Radioprogramme dar.
Nun muss der Anwender
den gewünschten Sender
nur noch auswählen und auf
eine Taste drücken.
Selbstverständlich funk-
tioniert die Darstellung nur
mit FTA Sendern, da das
Messgerät über keinen CI
Slot oder Kartenleser ver-
fügt und daher verschlüssel-
te Programme nicht sichtbar
machen kann. Analoge Sig-
nale können ebenfalls nicht
angezeigt werden, bedenkt
man aber wie rasch sich die
Technik weiterentwickelt, so
werden analoge Programme
demnächst sowieso voll-
ständig aus den Kabelnet-
zen verschwunden sein, so
dass dieser Punkt vernach-
lässigt werden kann.