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TELE-satellite
International
The World’s Largest
Digital TV Trade Magazine
since 1981
Alexander Wiese
Publisher
alex@TELE-satellite.com
HQ in Munich, Germany
Address
TELE-satellite International, PO Box 1234, 85766 Munich-Ufg, GERMANY/EUROPE
Editor-in-Chief
Alexander Wiese, alex@TELE-satellite.com
Published by
TELE-satellite Medien GmbH, Aschheimer Weg 19, 85774 Unterfoehring, GERMANY/EUROPE
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© 2012 by TELE-satellite
ISSN
1435-7003
TELE-satellite was established in 1981 and today is the oldest, largest and most-read digital tv trade
magazine in the world. TELE-satellite is seen by more than 350,000 digital tv professionals around the
world and is available both in printed form and online.
Liebe Leser,
neben den neuesten Top-Receivern und zukunftsweisenden
Headends stellen wir Ihnen in dieser TELE-satellite Ausgabe auch
etwas auf den ersten Blick unscheinbares vor: ein Display (ein
kleiner Monitor), den man an einen Receiver anschließen kann. Das
Display kann so konfiguriert werden, dass es das Logo des jeweils
empfangenen TV-Programms anzeigt. Nun könnte man einwenden,
das es nur wenig gibt, was weniger aufregend wäre, denn das
Programmlogo wird ja nicht nur von den meisten Programmen in
das laufende Programm eingeblendet, selbst jeder Receiver zeigt den
Programmnamen auf seinem eingebauten Display an. Was also soll
es bringen, das Programmlogo nochmals großformatig anzuzeigen?
Wer diese Frage stellt, übersieht einen Aspekt, den die heutigen
Digital TV Receiver leider immer weniger bieten: das Kontroll
Zentrum Feeling. Das in die Receiver integrierte Display ist bei
fast allen Receivern nur eine alphanumerische Anzeige, die noch
dazu meist nur so wenige Zeichen anzeigen kann, dass viele
Programmnamen nicht vollständig angezeigt werden und entweder
mitten im Programmnamen abbrechen oder diesen Durchscrollen.
Bei manchen Programmen fällt das nicht auf. Ein Sender wie der
Entertainment Channel „E!“ paßt auf jedes Display eines Receivers,
aber bislang habe ich noch kein Display entdeckt, dass z.B. „The
History Channel“ komplett anzeigen kann.
Das Argument lautet, dass das Display ja nur eine Art Notfunktion
hat, um den Receiver auch ohne TV-Monitor einstellen zu können.
Denn das On-Screen-Menue bietet alles, was das Herz begehrt und
zeigt die Programmnamen meist in ihrer ganzen Länge an. Wozu
also sollen die Hestellern ihren Receivern ein größeres Display
spendieren?
Aber es gibt ein nachdenkenswertes Motiv, sich dem Thema Anzeige
bei Receivern zu widmen. Zum einen sieht der Benutzer das
wunderbare On-Screen-Menue der Receiver ja nur beim Installieren
und in knapper Form (zur Anzeige des Programms beim Umschalten)
für 1-2 Sekunden. Hmm, wo ist der Nutzen eines Menüs, das vom
Benutzer im täglichen Betrieb kaum wahrgenommen wird?
Meine Meinung ist: der gesamte Ansatz ist falsch. Ein Receivermenü,
das nur bei der Installation sichtbar ist, muß nicht schön, sondern
lediglich funktional sein. Es ist nicht wichtig für den täglichen
Gebrauch. Und wenn es nicht wichtig für den Benutzer ist, dann
reduziert dies auch den Wert eines Receivers. Damit wird ein
Receiver zu einem Gebrauchsgegenstand des täglichen Lebens. Es ist
nicht besonders aufregend, mit der Fernbedienung die Programme
umzuschalten.
Ein großformatiges Display, welches permanent die wichtigsten
Daten anzeigt, z.B. das Programmlogo, Kurz-EPG und die Zeit,
macht aus dem Receiver ein echtes Kontroll Zentrum. Wieviel
mehr Spaß macht es, mit einem solchen „Pimped-Up“ Receiver
den Fernsehabend zu geniessen? Der Druck auf die Fernbedienung
erhält eine ganz neue Bedeutung, wenn damit mehr passiert, als
dass nur das Programm auf dem TV-Monitor wechselt: wenn damit
auch gleichzeitig die Anzeige im Display wechselt und der Effekt des
Fernbedienungsbefehls aufregender wird.
Jeder Hersteller bewundert eine Firma wie Apple, die aus Produkten,
die eigentlich jeder herstellen kann, etwas besonderes macht.
Auch Digital TV Receiver können zu etwas besonderem gestaltet
werden, wenn sie zu einem Kontroll Zentrum für den Empfang der
TV-Programme erweitert werden: ich warte auf den Tag, an dem es
Receiver gibt, die statt mit einer alphanumerischen Anzeige (einer
Technik aus der Frühzeit der Elektronik des letzten Jahrhunderts),
mit einem großzügigen Display ausgerüstet werden. Ich wünsche
mir Receiver, die dem Benutzer das Gefühl geben, im Programming
Control Center seines Wohnzimmers aktiv zu sein. Dann wird aus
dem Gebrauchsgegenstand Receiver ein aufregendes, emotionales
TV-Kontrollgerät, das den Benutzer sinnlich anspricht - genau das,
was einen Hersteller wie Apple so erfolgreich macht.
Ihr
Alexander Wiese
Chefredakteur TELE-satellite International