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TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 06-07-08/2012
— www.TELE-satellite.com
sich an seine erste Satelliten-Anlage:
„Das war ein normaler Empfangsspie-
gel für ASTRA, aber bereits nach ei-
nem Jahr funktionierte der Empfang
nicht mehr.“ Ralf wollte dem Problem
auf den Grund gehen und begann,
das Feedhorn und den LNB seiner da-
maligen kleinen Anlage auseinander-
zubauen. Das war der Anfang einer
langen und tiefen Lernkurve, denn
seitdem hat er sich immer mehr in
das Thema Feedhorn und Anpassung
der LNB hineinvertieft. Im Selbststu-
dium hat er sich die Grundlagen erar-
beitet und hat begonnen, Feedhörner
und LNBs verschiedener Hersteller zu
sammeln.
„Vieles habe ich von Hobbykollegen
erhalten aber sehr viele Bauteile habe
ich über e-bay ersteigert.“ Besonders
Produkte, die nur in geringen Stück-
zahlen hergestellt wurden, haben es
ihm angetan und so findet sich in sei-
nem Lager eine einmalige Sammlung
von Spiegeln verschiedener Bauart.
Viele der Spiegel hat er benutzt, um
sie an moderne LNBs anzupassen.
Bei jedem einzelnen Spiegel mußte
er andere Parameter beachten und
entweder das Feedhorn oder die LNB-
Halterung oder beides anpassen und
optimieren.
„Leider kann ich nicht mehr Spie-
gel montieren, das läßt mein Vermie-
ter nicht zu,“ meint er traurig, denn
gerne würde er noch mehr Spiegel
montieren. Aber auch so kann er stolz
auf seine Anlage sein. Sie besteht
aus zwei großen 1.80m Spiegeln, ei-
nem 1m, zwei 90cm und einem 80cm
Spiegel. Oft ändert er die Anordnung,
wenn er wieder etwas Neues auspro-
biert. Einer seiner kleinen Spiegel für
das Ku-Band ist motorisiert sowie
einer seiner großen Spiegel für das
C-Band: „Damit komme ich auf ins-
gesamt 41 Satellitenpositionen, die
ich von hier aus empfangen kann, da-
runter auch schwierige Satelliten wie
den RASCOM auf 2,8E, auf dem ich
viele Programme aus Libyen gesehen
habe.“ Am schwersten ist der Emp-
fang des Programms AFN Pentagon
auf 1W. „Dieses Programm kommt
nur herein bei Kälte und wenn die Luft
sehr trocken ist. Es handelt sich um
die Übertragung direkt aus den USA
zur Re-Ausstrahlung über den HOT-
BIRD,“ erläutert Ralf.
„Früher war ich aktiver,“ gibt er zu,
„aber seitdem es immer mehr ver-
schiedene TV-Normen gibt und ich
für jede Norm einen eigenen Recei-
ver kaufen müßte, hat bei mir die
Freude am DXen nachgelassen.“ Sei-
ne Spezialität sind die mechanischen
Arbeiten und nicht die Arbeit mit der
Software. Dabei ist DX-Ralf, wie er
sich in der Kommunikation mit sei-
nen Hobbyfreunden nennt, sehr kre-
ativ. Ein Highlight seiner Bastelarbeit
ist ein Satellitenspiegel, den er aus
handelsüblichen Milchtüten und mit
einem einfachen Bürotacker zusam-
mengebaut hat. „Mir kam einfach
die Idee, dass die Innenfläche eines
Milchkartons mit Aluminium beschich-
tet ist, also eine ideale Reflektorflä-
che darstellt.“ Nachdem er sich an
die Parabolform nach zwei Versuchen
herangetastet hatte und mit Hilfe ei-
ner Schablone die einzelnen Elemente
aus den leergetrunkenen Milchkar-
tons ausgeschnitten hatte, tackerte
Nur ein kleiner
Ausschnitt der
riesigen Feed- und
LNB-Sammlung
von Ralf Sunke, die
er über viele Jahre
zusammengetragen
hat. Jedes einzelne
Bauteile hat er
sorgfältig studiert und
die Vor- und Nachteile
erarbeitet. So hat er
sich über die Jahre
ein unschätzbares
Fachwissen in diesem
Bereich erarbeitet.