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TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 1 -12/2012
Position des Motors 2 gespeichert ist,
anfahren. Wenn notwendig, kann diese
Elevation bequem mit der Fernbedie-
nung justiert werden. Dazu muss man
einfach nur im Menü die Motor-Konfigu-
ration aufrufen und mit der Option zur
Feinjustierung den Empfangspegel auf
den Höchstwert bringen.
Damit dies reibungslos funktioniert,
sind ein paar Tricks notwendig. Die
zwei Dummy-Kanäle zur DiSEqC-2/1
Schaltung müssen sich auf zwei ver-
schiedene Satelliten der Satellitenliste
des Receivers beziehen. Da der Motor
aber alle Satelliten anfahren können
soll, müssen zwei neue Dummy-Satel-
liten erstellt werden. Dazu habe ich die
Datei „satellites.xml“ per FTP vom Re-
ceiver geladen. Ein gewöhnliches FTP
Programm wie die Freeware Filezilla er-
ledigt dies, man muss einfach nur eine
neue Verbindung konfigurieren, bei der
im Feld für den Host die IP-Adresse der
AZBox ME eingegeben wird. Username
ist „root“ und ein Passwort muss man
gewöhnlich nicht angeben. Hier ein Tipp
am Rande: wenn die AZBox ME mit dem
Internet verbunden ist, sollten Sie doch
ein Passwort für den Account „root“ an-
geben. Dazu verbinden Sie sich mit Tel-
net an den Receiver und benutzen den
Unix-Befehl „passwd“. Dann müssen
Sie zweimal das gewünschte Passwort
eingeben.
Die „satellites.xml“ Datei befindet
sich im Verzeichnis \etc\tuxbox. Die-
se Datei muss am PC mit einem Edi-
tor geöffnet werden und ich empfehle
dazu die Freeware Notepad++. Diese
erkennt die XML-Struktur der Datei und
gibt sie entsprechend formatiert aus.
Es gilt nun zwei neue Satelliten an-
zulegen, jeweils mit dem Namen „Mo-
tor 1“ und „Motor 2“. Dazu habe ich die
Zeilen zur Definition von Astra 19.2E
zweimal kopiert, umbenannt und alle
Transponder bis auf einem gelöscht.
Sinn dieser Sache ist es, anschließend
einen Suchlauf diesem einzigen Trans-
ponders zu starten.
Damit die AZBox ME diese modifizier-
te Satellitenliste akzeptiert, müssen wir
die Position ändern, da der Receiver je-
weils nur eine Position annimmt. Daher
habe ich die Angabe „position=192“ in
position=193“ und „position=194“ ge-
ändert, damit ich auch in Zukunft weiß,
dass es sich um eine Kopie des Astra
19.2
E Satelliten handelt. In Bild 3 sind
die Modifikationen sichtbar.
Diese Datei muss jetzt mit Filezilla zu-
rück nach \etc\tuxbox kopiert werden.
Damit die AZBox ME diese Modifikatio-
nen annimmt, muss der Receiver erst
noch neu gestartet werden. Eigentlich
reicht sogar das Neustarten der Be-
nutzeroberfläche, was etwas schneller
abläuft.
Nun gilt es, in der Tuner-Konfigura-
tion, die eigentlich für den DiSEqC-1.2
Empfang auf LNB 1 eingestellt ist, diese
beiden Dummy-Satelliten auf LNB 2 und
LNB 3 zu schalten. LNB 2 wird so kon-
figuriert, dass auf DiSEqC-AA geschal-
tet wird (ohne DiSEqC-1.2-Steuerung)
und LNB 3 entsprechend auf DiSEqC-
AB. Jetzt kann für diese beiden Satel-
liten ein Suchlauf gestartet werden,
wobei natürlich die Antenne in meinem
Fall auf Astra 19.2E ausgerichtet sein
musste.
Der Suchlauf sollte nur auf einem
gültigen Transponder stattfinden, da
wir jeweils nur einen Kanal benötigen.
Bei diesem sollte es sich übrigens vor-
zugsweise um einen FTA-Kanal in SD-
Auflösung handeln. So sind schnellere
Umschaltzeiten gewährleistet - siehe
Bild 4.
Wenn dieser Vorgang erfolgreich
geschafft ist, muss die Settings-Liste
noch editiert werden. Mit Hilfe eines
beliebigen Settings-Editor für Linux-
Receiver gilt es nun, den letzten Trick
anzuwenden: es werden alle Kanäle der
beiden Dummy-Satelliten bis auf je-
weils einen gelöscht. Die verbliebenen
zwei Kanäle werden entsprechend „Mo-
tor 1“ und „Motor 2“ umbenannt und in
die Favoriten-Listen kopiert. Hier müs-
sen sie die Position 1 und 2 der Liste
belegen. Warum? Weil Linux-Receiver
eine Eigenart haben, die wir uns hier
Bild 3: Zur Steuerung der beiden
Motoren wird die originale Satellitenliste
zweimal dupliziert. In diesem Fall die
Satellitenliste 192 (ASTRA auf 19.2E),
die als Satellitenlisten 193 und 194
wieder abgespeichert werden.
Bild 4: Zum Austricksen von Linux
werden über einen Suchlauf zwei neue
Satelliten "generiert".