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TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 1 -12/2012
2-
Achsen Motorsteuerung
Eine fest ausgerichtete Satellitenan-
tenne kann immer nur einen Satelliten
empfangen. Um mehrere Satelliten an-
zusteuern, muß die Antenne gedreht
werden. Üblich sind dafür Actuatoren
(
Schubmotoren) oder Horizon-zu-Ho-
rizont-Motoren. Beiden Systemen ge-
meinsam ist die Drehung der Antenne
auf einem imaginären Bogen, auf dem
sich die Satelliten befinden. Die Aus-
richtung einer deartigen motorgesteu-
erten Satellitenanlage ist aufwendig
und mit viel Trial and Error verbunden.
Selbst wenn es gelingt, die Drehan-
lage korrekt einzustellen, sodaß alle
empfangbaren Satelliten einwandfrei
angefahren werden können, so erfreut
eine solche Anlage den Benutzer oft
nur kurze Zeit. Der größte Feind sind
Windstürme, bei denen die Justage
der Antenne verdreht wird. Es genü-
gen kleinste Abweichungen und schon
stimmt die Ausrichtung auf dem Satel-
litenbogen nicht mehr. Darüberhinaus
bewegen sich auch die Satelliten im All,
sei es, weil sie nicht wirklich exakt po-
sitioniert sind oder sei es, weil sie aus
Altersgründen nicht mehr die korrekte
Position im All einhalten können.
Professionelle Satellitenbetreiber und
Satelliten-DXer, die es ernst mit ihrem
Hobby meinen, benutzer daher zwei-
achsige Actuatoren, mit denen der
Satellitenspiegel nicht nur im Azimuth
(
Links/Rechts Drehung) sondern auch
in der Elevation (Hoch/Runter Drehung)
bewegt werden kann und damit exakt
auf den zu empfangenden Satelliten
ausgerichtet werden kann.
Für diesen Workshop haben wir uns
nun etwas besonderes ausgedacht:
kann man eine professionelle 2-Ach-
sen-Antennensteuerung nicht auch mit
zwei normalen DiSEqC Motoren imitie-
ren? Diese Motoren gibt es standard-
mäßig im Satellitenfachhandel und sie
2-
Motoren
Antennensteuerung
für kleine Spiegel
Vitor Martins Augusto
arbeiten bestens mit vielen üblichen
Satellitenreceivern zusammen, die mit
DiSEqC 1.2 ausgerüstet sind. Die Tech-
nischen Daten in den Satelliten Recei-
ver Testberichten der TELE-satellite
geben darüber immer Auskunft, ob ein
Receiver das DiSEqC 1.2 Protokoll un-
terstützt.
Zunächst zur Arbeitswseise eines
einzelnen DiSEqC Motors, also eines
Motors mit einer einzigen Achse. Die-
se Motoren sind sehr einfach zu in-
stallieren: als erstes muß man den
Breitengrad und den Längengrad des
Standorts für die Satellitenanlage he-
rauszufinden. Dazu gibt man einfach
die nächstgelegene Stadt in Google
zusammen mit den Wörtern „Latitu-
de Longitude“ ein und gleich der erste
Treffer sollte weiterhelfen. In meinem
Fall (die Stadt Porto im Norden von
Portugal) habe ich in Google „Porto La-
titude Longitude“ eingegeben und als
Antwort erhalten: Breitengrad (Latitu-
de) 41.1N und Längengrad (Longitude)
8.6
W. Nun fehlt noch die Deklination
(
der Neigungswinkel des Motors zur
Vertikalen). Manche Motorenhersteller
wie z.B. Moteck liefern eine Elevations-
tabelle mit, auf der man die Deklinati-
on für den eigenen Breitengrad able-
sen kann. Tatsächlich macht es Moteck
dem Anwender noch leichter: auf der
Website
bietet der
Der Twin-LNB des Satellitenspiegels
wird mit einem Ausgang an Motor 1 und
mit dem zweiten Ausgang an Motor 2
angeschlossen. Über einen DiSEqC 2/1
Schalter wird der Satelliten-Receiver
angeschlossen.