Seite 142 - TELE-satellit - Weltweit größte Digital TV Fachzeitschrift

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TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 09-10/2012
— www.TELE-satellite.com
Ein passionierter Satelliten-DXer
spielt mit seiner Tochter Lego
und baut mit ihr eine
Satellitenanlage!
Vitor Martins Augusto
In einer Zeit, in der die
Industrie immer rausch-
ärmere LNBs anbietet und
in der es immer empfind-
lichere Satelliten Receiver
gibt vergisst man, wie stark
die DTH-Satelliten senden;
in Europa sind dies ASTRA
oder HOTBIRD. Um zu se-
hen, wie einfach es ist, ein
Satellitensignal zu empfan-
gen und weil am Nachmit-
tag Lego spielen mit der
Tochter angesagt war, habe
ich mir überlegt, das Beste
daraus zu machen und habe
kurzerhand eine „Lego-
Satellitenantenne“ mit den
Legosteinen meiner Tochter
zusammengebaut. Der Re-
flektor wurde aus Alufolie
gebastelt, den ich mir aus
der Küche von meiner Frau
holte. Für den Reflektor
wurden drei Lagen Alufolie
zusammengefaltet, so er-
gab dies ein etwas stabile-
res Quadrat.
Die noch flache Alu-Folie
musste nun in eine para-
bolische Form modelliert
werden. Da ein simpler Ab-
druck an einer vorhanden
Antenne nicht in Frage kam
– das wäre ja geschummelt
– wurde folgende Technik
angewendet: man legt die
noch flache Alufolie auf
eine Couch oder Matratze,
jedenfalls auf einen nach-
giebigen Untergrund. An-
schließend rollt man einen
glatten Ball spiralförmig von
der Mitte der Alufolie nach
außen. Dies wiederholt man
ein paar Mal, ohne zu gro-
ßen Druck auszuüben.
Das Ergebnis ist eine pa-
rabolische Form. Am bes-
ten probiert man die Folie
immer ein paar Mal aus.
Lieber erst zu wenig ver-
formen und wenn nötig den
Ball spiralförmig erneut an-
setzen, als gleich zu viel zu
verformen. Dann muss man
nämlich die Alufolie glät-
ten und wieder von vorne
beginnen. Um die Folie zu
befestigen wurde nun mit
Lego eine Halterung ge-
baut. Diese erfüllte zwei
Zwecke. Einmal musste
die Halterung die Alufolie
(sprich: Satellitenspiegel)
halten, damit diese im rich-
tigen Winkel ausgerichtet
ist und mit ein bisschen
Wind nicht sofort wegfliegt
oder sich verformt. Zwei-
tens diente die Halterung
zur Befestigung des LNBs.
Dieser musste natürlich im
richtigen Abstand sitzen,
damit der Brennpunkt ge-
nau am LNB ankommt.
Erstaunlich ist hier, wie
nahe das LNB zur Alufolie
angebracht wird. Dadurch
dass die Alufolie in Handar-
beit mit dem Ball verformt
wurde, hat sie eine größere
Wölbung als eine gewöhnli-
che Antenne. Dadurch ver-
ändert sich die f/D Relation.
Auf keinen Fall sollte man
sich täuschen lassen: lieber
das LNB für die ersten Ver-
suche zu nahe an die Alufo-
lie führen, als zu weit weg!
Durch die traditionel-
le Trial-and-Error Methode
und mit Hilfe eines Messge-
rätes konnte man anhand
des Spektrums schon recht
früh die ersten Transponder
erkennen. Durch Verschie-
ben des LNBs wurde schnell
Das Baumaterial für
die Lego-Antenne:
die Bausteine von der
kleinen Tochter und
eine Rolle Alufolie aus
der Küche
Selfmade Satanlage