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TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 12-01/2012
— www.TELE-satellite.com
werden und stellt somit vier
komplette Transponder im
Netzwerk bereit. Diese kön-
nen dann von IPTV-Recei-
vern empfangen werden.
In Hotels kann man so
kostengünstig ein Bou-
quet aus DVB-T und DVB-C
Transpondern in den ver-
schiedenen Zimmern zur
Verfügung stellen. Genial
ist dabei, dass verschlüs-
selte Transponder mit nur
einer Smartcard entschlüs-
selt weiter gestreamt wer-
den. Somit vereinfacht sich
die Bereitstellung von ver-
schlüsselten DVB-C/T Ka-
nälen im IPTV Stream.
Wir haben uns gedacht,
dass es doch mal inter-
essant wäre, in unserem
Testlabor einen IPTV Stre-
aming-Server aufzubauen
und dann verschiedene PCs
als IPTV-Clients zu betrei-
ben, um so eine Vorstellung
der Netzwerkbelastung zu
bekommen und um zu se-
hen, wie schwierig es ist,
mit der NetUP Karte einen
IPTV Server aufzubauen.
Dazu installierten wir auf
dem Server und auf den Cli-
ents die bekannte VideoLAN
VLC Software. Es handelt
sich um ein Open Source
Projekt, das für verschie-
dene Plattformen zur Ver-
fügung steht. Vorteil dieser
Lösung ist die einfache Im-
plementierung unseres Vor-
habens.
Für den Server muss le-
diglich eine Konfigurations-
datei erstellt werden. Wir
wählten das http-Protokoll,
da dieses ohne große Netz-
werkkonfiguration
direkt
so betrieben werden kann,
dass PCs mit verschiedenen
IP-Adressen auf den Server
zugreifen können, was einer
Unicast Lösung entspricht:
für jeden Client wird der
Stream gesondert im Netz-
werk bereit gestellt.
In der Konfigurationsdatei
muss für jeden Kanal eine
Zeile angelegt werden, in
der angegeben wird, wel-
cher Kanal auf welchem
Stream bereitgestellt wird.
Auf den VLC-Clients muss
dann als Quelle Netzwerk-
streaming gewählt und
ht tp:// ipt v-adresse:por t /
stream eingeben werden,
wobei iptv-adresse die IP
des IPTV-Servers ist, port
der in der Konfigurations-
datei angegebene Port und
stream der für jeden Kanal
entsprechende Stream. Un-
sere Beispieldatei ist in Bild
15 dargestellt.
Um zu testen, haben wir
gleich 4 VLC Fenster geöff-
net und vier Streams paral-
lel gestreamt, wie auf Bild
16 zu sehen. Auf drei wei-
teren Computern wurden
jeweils vier VLC Fenster, mit
verschiedenen Kanälen, ge-
öffnet. Insgesamt wurden
also 16 Kanäle parallel ge-
streamt.
Der von uns gefürchte-
te Netzwerk-Engpass trat
nicht auf. Stattdessen er-
wies sich ein Asus EeePC als
zu langsam, um vier MPEG4
Kanäle parallel darzustellen.
Ein Blick auf die Netzwerk-
belastung zeigte, dass noch
enorme Reserven vorhan-
den waren, wie in Bild 17 zu
erkennen ist.
Bei unserem Netzwerk
handelt es sich um ein 100
Mbps Netzwerk, 1000 Mbps
sind heute auch nicht mehr
ungewöhnlich und bei Neu-
bauten empfiehlt es sich
sowieso, gleich geeignetes
Kabelwerk zu verwenden.
Echte Profis benutzen na-
türlich nicht VLC als Stre-
aming-Software, sondern
spezielle
Streaming-Pro-
gramme für die Kommando-
zeile. Dies hat den Vorteil,
dass man den IPTV-Server
ohne Monitor betreiben