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12-01/2012
64
TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 12-01/2012
— www.TELE-satellite.com
Professionelle PC-Karte
DVB-T/C-CI
Beindruckende professionelle Karte für
IPTV-Server und Multimedia Center,
vollgepackt mit neuester Technologie für
den Dauereinsatz
Eine professionelle Karte
für den professionellen
Einsatz unter Linux
Die NetUP Dual DVB-T/C-
CI wird als professioneller
DVB-T und DVB-C PCI-e Ad-
apter angeboten und wird in
erster Linie für den Einsatz
in IPTV-Servern vermark-
tet. Als der Adapter in ei-
nem unscheinbaren Karton
das TELE-satellite-Testlabor
erreichte, waren wir erst
etwas erschreckt, denn im
Karton war keine Spur von
einem Handbuch, einer
Kurzbeschreibung oder gar
einer Treiber-CD!
Ein Besuch auf die Web-
seite
des
Herstellers
enthielt jedoch eine kur-
ze Zusammenfassung, wie
man diesen Adapter unter
Linux installiert. Dazu ist es
erforderlich, den Kernel neu
zu kompilieren und zwar in
einer von NetUP modifizier-
ten Kernel-Version 3.0.0-
rc7. Fertige Software muss
sich der Kunde selber zu-
sammenstellen, es wird mit
tzap und czap lediglich be-
schrieben, wie man die Kar-
te testet.
Damit steht schon mal
fest, dass es sich nicht um
ein Consumer-Produkt, son-
dern um ein professionel-
les Produkt handelt. Linux-
Kenntnisse sind notwendig,
damit die Karte vom Be-
triebssystem überhaupt er-
kannt wird. Dies ist jedoch
nicht einer Vernachlässi-
gung des Herstellers zu-
zuschreiben, sondern ein-
fach die Konsequenz einer
brandneuen Hardwarebe-
stückung.
Die verwendeten Chips
sind sehr neu und bieten
Höchstleistung auf kleins-
tem Raum: An zwei separa-
ten Tunern kann wahlweise
ein DVB-T oder ein DVB-C
Signal anliegen. Dazu gibt
es noch zwei CI-Schächte.
Bei den verwendeten Kom-
ponenten handelt es sich
um den Conexant CX23885,
der mit zwei MPEG Trans-
port Streams umgehen
kann, und über einen inte-
grierten Sigma-Delta Audio
ADCs mit 4:2 MUX verfügt.
Weiterhin ist mit dem
STM STV0367 ein ultra-
kompakter
kombinierter
DVB-T/C Einchip-Empfänger
mit niedrigem Energiever-
brauch an Board. Dieser
bietet für DVB-T 6, 7 und
8 MHz Bandbreite sowie
QPSK, 16 QAM und 64 QAM
Modulationen. Im DVB-C
Modus werden 16, 32, 64,
128 und 256 Konstellatio-
nen unterstützt.
Bei den beiden Tunern
handelt es sich um Xceive
XC5000 Silicon Tuner, die
keine metallische Abschir-
mung benötigen und daher
leichter auf der Platine zu
integrieren sind. Diese Tu-
ner unterstützen alle TV
Normen und haben eine
ausgezeichnete Sensibilität,
auch bei schwachen Signa-
len.
Für die CI-Schächte steht
ein Altera FPGA zur Verfü-
gung. Bei diesem Chip han-
delt es sich um einen pro-
grammierbaren Prozessor,
wobei mit Programmierung
die Software-mäßige Aus-
legung der Funktionsstruk-
tur gemeint ist. Dadurch ist
es theoretisch möglich, je-
derzeit das CI-Interface an
neue Entwicklungen anzu-
passen.
Nach dem Einbau der
Hardware in den PC muss
eine Linux-Distribution ins-
talliert werden. Wir wählten
hierzu eine aktuelle Ubuntu
Distribution, da diese recht
zügig installiert werden
kann und nicht zuletzt we-
gen der großen Beliebtheit
dieser
Linux-Distribution
mit gutem Support glänzt.
Nachdem Linux installiert
ist, muss der Kernel, zent-
raler Bestandteil eines je-
den Unix Betriebssystems,
neu kompiliert werden, da-
mit dieser die NetUP Karte
erkennt. Da die auf der Kar-
te verbauten Komponenten
noch sehr neu sind, erken-
nen aktuelle Linux-Distribu-
tionen mit v2.6 Kernel diese
nicht.
NetUP bietet hierzu die
im Bild 1 dargestellte Hil-
festellung. Bei einem frisch
installierten Ubuntu Linux
kommt man mit dieser Be-
fehlsreihe aber nicht zum
Ziel, da z.B. GIT noch gar
nicht installiert sind. Wir
sind daher wie im Bild 2 be-
schrieben vorgegangen.
Nachdem man in den oben
gelisteten Schritten make
menuconfig aufgerufen hat,
gilt es drei Optionen zu ak-
tivieren. Diese sind auf der
NetUP Webseite beschrie-
ben, im Test erschienen
jedoch leicht abweichende
Bezeichnungen. Die Bilder
3, 4 und 5 zeigen, was ge-
nau geändert werden muss.
TEST REPORT