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TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 12-01/2012
— www.TELE-satellite.com
zeichnungen? „Digital schon,“ erwidert
Projektmanager Wilfried Klinke, „aber
auf Videobändern. All diese Tapes, die
zuletzt auf über 2.000 Quadratmetern
mit entsprechend aufwändigen Klima-
vorrichtungen archiviert wurden, ha-
ben wir im Laufe mehrerer Monate in
Dateien überführt.“ - „Wir arbeiten bei
CBC in Köln komplett bandlos,“ betont
Achim Pauly, „sämtliche Prozesse erfol-
gen ausschließlich file-basiert.“
Die bandlose Prozess-Struktur geht
soweit, dass CBC ein eigenes Netz auf-
gebaut hat, um die wichtigsten Städte
in Deutschland sowie London und New
York für den Austausch von Beiträgen
anzubinden. Über dieses Glasfasernetz
lassen sich die Außenstudios auch live
per Video-over-IP zuschalten. Für Live-
Berichterstattungen an Orten, die nicht
über das eigene Netz angebunden sind,
verfügt CBC über SNG-Fahrzeuge. Su-
sanne Jumpelt, zuständig für Broad-
casting Sales & Marketing, listet auf:
„Unsere SNG-Fahrzeuge sind in Berlin,
München und Moskau sowie zwei in Köln
stationiert. So können wir in kurzer Zeit
fast alle Orte in Deutschland und Euro-
pa schnell erreichen.“
Auf dem benachbarten Parkhaus hat
CBC eine eindrucksvolle Spiegelpa-
rade aufgebaut. Die fünf größten der
37 Satelliten-Antennen haben einen
Durchmesser von 4,6 m und werden für
die Uplinks benutzt. Von Mido Fayad,
Bereichsleiter Sendebetrieb, erfahren
wir: „Vier dieser Spiegel sind ständig
in Betrieb, drei davon sind auf ASTRA
19.2E und einer auf EUTELSAT 9E aus-
gerichtet. Die fünfte Antenne dient zur
Reserve.“
Was macht CBC nun, wenn es in Köln
stark regnet, die Verbindung zum Sa-
telliten abzubrechen droht? Sehen die
Zuschauer die Programme der Medien-
gruppe RTL dann nur noch schwarz?
„Keineswegs, wir beobachten ständig
die Wettermeldungen und sollte ein
schweres Gewitter aufziehen, schalten
wir den Uplink auf unseren Standort in
Grünwald bei München. Dann überneh-
men die dortigen Uplink-Antennen. Der
Zuschauer merkt von der Umschaltung
höchstens wenige Zehntelsekunden et-
was, in denen der Satelliten-Receiver
1. Projektmanager Wilfried Klinke im
Antennen-Betriebsraum. Er verrät uns: "Ich
bin Leser der TELE-Satellite seit der ersten
Ausgabe in 1981."
2. Einer der Arbeitsplätze im
Hauptschaltraum. Hier werden über
die CBC-eigene Software PiloSat die
Satellitenantennen gesteuert.